Die Entstehung einer Carborundumradierung

Linloschnitt mit dem Motiv "Ammonit". Das Motiv ist aus der Platte heraus geschnitten
Linolschnitt: Ammonit

Man kann hier die Entstehung einer Carborundum-Radierung in den einzelnen Entstehungsphasen beobachten. Es handelt sich dabei um eine Spezialtechnik, welche ich aus Linolschnitt und Carborundum entwickelt habe.

Der Linolschnitt wird später mit der Carborundum-Technik überarbeitet. Vorerst wurde die Druckplatte als Blinddruck auf der Radierpresse gedruckt

Linoschnitt-Blindprägung-Ammonit, Auf der Tiefdruckpresse sieht man die Linoldruckplatte ohne Farbe und den frisch gedruckten Blinddruck
Linoschnitt-Blindprägung-Ammonit

Der Blinddruck von der sauberen Druckplatte zeigt eine wunderschöne Prägung. Die Platte liegt noch exakt auf der Radierpresse und das Büttenpapier ist noch in den Walzen eingepresst.

auch hier sieht man den frisch gedruckten Abzug der Linolplatte ohne Farbe. Das nennt man einen Blinddruck
Linoschnitt-Ammonit-Blinddruck

Der frisch gedruckte Linolschnitt, als Blinddruck auf schwerem Kupferdruckkarton. Man sieht hier sehr gut die tiefe Prägung, die später auch bei der Carborundum-Radierung noch sichtbar sein wird.

Der Linolschnitt "Ammonit" in dunkelrot  auf Hahnemühle-Kupferdruck-Bütten gedruckt
Linoschnitt-Ammonit

Der Linolschnitt "Ammonit" wurde auf 350g schwerem Kupferdruckbütten mehrmals abgedruckt. Das Motiv wurde aus der rechteckigen Linolplatte heraus geschnitten und mit Kupferdruckfarbe in einem dunklen "Englisch-Rot" gedruckt.

Ein Linolschnitt mit Carborundumsand überarbeitet
Linolschnitt-Carborundum-Technik

Der Linolschnitt wurde weiter beschnitten und auf eine alte Lithografieplatte aufgeklebt. Danach wurde die Platte mit einer Spachtelmasse strukturiert und mit Carborundsand besträut. Dieser Vorgang muss mehrmals wiederholt werden, bis die gewünschte Oberflächenstruktur erreicht ist. Dazu kam noch ein sogenannter Reißlack im eigentlichen Bildmotiv. Auch dieser wurde mit Carborundsand überarbeitet.

Die Bearbeitung der Carborundum-Druckplatte mit Strukturpaste und Carborundumsand
Druckplattenbearbeitung

Die Bearbeitung der Druckplatte mit Strukturpaste und Carborundsand auf Acryllack.

Ausschnitt der Carborundumdruckplatte "Ammonit"
Carborundumdruckplatte-Ammonit

Auf diesem Ausschnitt der Carborundumdruckplatte "Ammonit" sieht man deutlich die Carborundumstruktur

Ausschnitt aus einer Carborundumradierung mit Facettenlach und Carborundumsand
Carborundumradierung-Ausschnitt

Auf diesem Ausschnitt sieht man die Carborundum-Radierung mit dem Reißlack und der Carborundumstruktur. Der gerissenen Lack ist mit Schelllack überpinselt worden, damit er besser haften bleibt.

Abzug der Carborundum-Radierung "Ammonit 1", Mehrfarbendruck
Carborundum-Radierung-Ammonit 1

Die Druckplatte aus Linolschnitt und Carborundum auf Aluplatte (alte Lithoplatte) wurde mit mehreren Farben "a la poupee" eingefärbt und gedruckt

Ausschnitt aus der Carborundumradierung "Ammonit 1"
Carborundumradierung-Ausschnitt

Auf diesem Ausschnitt der Carborundumradierung "Ammonit 1" kann man sehr schön sehen, welche herrlichen Farbvaleurs mit dieser Technik zu erzielen sind. Und das ist alles in einem Druckvorgang von einer Platte gedruckt.

Kommentare: 1 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Regina Öschlberger (Samstag, 13 Juli 2013 20:29)

    Vielen Dank für diese schönen Anregungen; mit dieser Technik kann man wunderbar experimentieren,
    Grüße aus Salzburg *